Das Wählscheibentelefon hat ausgedient
Der Abschied von der herkömmlichen Festnetztelefonie ist für Swisscom beschlossene Sache. Schon bald soll Schluss sein mit der konventionellen leitungsvermittelten Festnetztelefonie: Die Netzbetreiberin Swisscom will bis dahin vollständig auf IP-Technologie umgestellt haben. Insgesamt muss das Unternehmen 2,3 Millionen Anschlüsse in der Schweiz migrieren. Sunrise will noch bis mindestens 2021 an der analogen Telefonie festhalten.
Wann wird wo umgestellt? Entgegen früherer Informationen werden im Kanton Bern voraussichtlich alle Anschlüsse bis Ende März 2019 umgestellt. Bitte beachten Sie hierzu auch allfällige Hinweise auf Ihrer Swisscom-Rechnung.
Ab dem Zeitpunkt der Umstellung kann nur noch übers Internet telefoniert werden. Über Konverter werden sich die meisten alten Apparate aber weiterhin nutzen lassen. Viele Kunden benutzen diese Technologie aber bereits heute. Etwa, wer ein Kombiangebot mit TV, Festnetz und Internet hat. Oder wer Kunde bei einem Kabelnetzbetreiber ist. Für Einzelpersonen oder Haushalte, die noch herkömmlich telefonieren, genügt es in der Regel, einen Router zwischen den Anschluss und das Telefon oder den Computer zu schalten. Private Vermittlungsanlagen, wie sie bei Firmen zum Einsatz kommen, sowie Haustechnikgeräte und Lifttelefone müssen hingegen umgerüstet oder ersetzt werden.
Hier lesen Sie Antworten auf einige häufige gestellte Fragen:
Mein Telefon ist analog. Was muss ich tun?
Nichts. Die Telekomanbieter werden die Kunden im Vorfeld der Umstellung kontaktieren oder haben das bereits getan. Wer Alarmanlagen oder Haustechnikgeräte besitzt, die am Telefonnetz angeschlossen sind, oder Eigentümer eines Hauses mit Lift ist, sollte sich zudem mit den Herstellern sowie seiner Telekomfirma in Verbindung setzen. Auch diese Geräte sind von der Umstellung betroffen.
Brauche ich für Internettelefonie neue Geräte?
Fast alle Telefone funktionieren auch mit IP-Telefonie. Ausnahmen sind Geräte mit Wählscheibe oder Tastentelefone ohne *- und #-Taste. Laut der Stiftung für Konsumentenschutz können diese Apparate mit speziellen Konvertern aber weiterhin genutzt werden. Swisscom rät allerdings von solchen Konvertern ab. Wer einen analogen Anschluss nutzt, benötigt allenfalls einen Router. Die Swisscom gibt diese gratis an ihre Kunden ab. Privatkunden von Swisscom und Sunrise müssen zudem ihre ISDN-Geräte ersetzen. Lifttelefone, Alarmanlagen, Überwachungskameras und andere Geräte, die ans Telefonnetz angeschlossen sind, müssen ausgetauscht oder umgerüstet werden.
Was geschieht künftig bei einem Stromausfall?
Ein Analogtelefon funktioniert auch bei einem Stromausfall. Anders sieht es bei der Internettelefonie aus: Der Router benötigt Strom, sonst kann nicht telefoniert werden. Das mobile Netz soll künftig als Absicherung für die Internettelefonie dienen. Die meisten Handyantennen sind mit Batterien ausgerüstet, damit sie im Falle eines Stromausfalls für eine gewisse Zeit weiterhin funktionieren.
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Textquelle:
F.Lindegger 20min. (Auszugsweise)