Batterien auf vier Rädern
Geht es um das Laden von Elektroautos, denken die meisten in erster Linie an unidirektionales Laden. Bei dieser Form fliesst der Strom nur in eine Richtung, konkret von der Ladestation ins Elektroauto. Die Zukunft gehört jedoch dem bidirektionalen Laden, bei welchem die Batterien von modernen Elektroautos nicht nur geladen werden, sondern den gespeicherten Strom einem Gebäude zur Verfügung stellen. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass sogar ein Zusammenschluss – im Fachjargon «Schwarmbildung» – ans Stromnetz möglich ist. Bidirektionales Laden lohnt sich: So können Gebäude mit bidirektionaler Ladesäule teure Lastspitzen durch Strom aus dem Elektroauto überbrücken. Besitzer einer Solaranlage können so zudem ihre Eigenverbrauchsquote steigern.
Je höher der Stromverbrauch, umso passender
Bidirektionales Laden bietet sich insbesondere dann an, wenn das Nutzungsverhalten des Elektrofahrzeugs, der Strombedarf und das -angebot miteinander im Einklang stehen. Besonders in Mehrfamilienhäusern, wo der Bedarf an Strom konstant sehr hoch, lohnt sich bidirektionales Laden von Elektrofahrzeugen allemal, da auf diese Weise bereits viel Energie gespart werden kann. Zudem erhöht man so die Autarkie des Gebäudes, und auch das Problem des Lastabwurfs wird eliminiert.
Das Elektrofahrzeug nutzen – auch wenn es parkiert ist
Damit das ausgeklügelte Konzept funktioniert, müssen Elektrofahrzeuge möglichst dann angeschlossen sein, wenn der gespeicherte Strom benötigt wird – beispielsweise am Abend zum Kochen – oder wenn überschüssiger Solarstrom vorhanden ist. Da das Fahrzeug in der Regel in vielen Fällen mehr Zeit parkiert verbringt als es tatsächlich fährt, kommt diese Tatsache dem bidirektionalen Laden direkt zu Gute.
Die Batterie wird nie vollständig entladen
Beim bidirektionalen Laden wird dem Elektrofahrzeug nie zu viel Strom entnommen. Die Batterien der Elektrofahrzeuge lassen in den meisten Fällen rund die Hälfte ihrer Kapazität für bidirektionales Laden zu. Den effektiv nutzbaren Anteil legen dabei die jeweiligen Fahrzeughersteller selber fest; alle haben jedoch gemein: Nie wird die Batterie vollständig entladen. Bislang hat bidirektionales Laden die Elektromobilität noch nicht vollends erobert, da zurzeit erst wenige Fahrzeuge für das bidirektionale Laden ausgelegt sind. Die dafür notwendige Technik ist allerdings bereits verfügbar.
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Quelle:
Textquelle: Lars Meier, FOKUS Mobilität, Swiss eMobility c/o Mobilitätsakademie des TCS